3 Jahre


Was Ihr Kind schon sprechen kann

Der Wortschatz wächst weiter. Die Wörter entsprechen jetzt viel eher den Wortbedeutungen Erwachsener, auch wenn den Kindern natürlich noch viele Erfahrungen fehlen, die später zu den Wortbedeutungen ergänzt werden.

Die Sätze werden länger und grammatisch vollständiger, d.h. einfache Sätze werden jetzt richtig gebildet. Einige Kinder beginnen schon, Nebensätze zu konstruieren. Zuerst werden die Sätze mit dem einfachen 'und' oder 'und dann' aneinandergereiht. Später folgen die Verbindungswörter 'wenn', 'weil' und 'als'. Noch schwieriger sind Nebensätze mit 'bevor', nachdem' und 'obwohl'. Diese werden erst mit 5-6 Jahren beherrscht.

Ihr Kind lernt die schwierigeren Lautverbindungen (bl-, fr-, kn-, kl-, tr- usw.) zu beherrschen. In einem Zwischenschritt kann es sein, dass die schwierigen Lautverbindungen in manchen Wörtern gekonnt werden, in anderen nicht (z.B. sagt das Kind 'kraht' statt Draht, kann aber die Lautverbindung 'dr' in 'Andrea' richtig sprechen). Wenn Ihr Kind schwierige Laute manchmal richtig und manchmal falsch spricht, kann das ebenfalls darauf hinweisen, dass es gerade an seinem Lautsystem arbeitet, und dass der Laut demnächst richtig gesprochen werden kann.

Auffallendstes Kennzeichen dieser Alterstufe ist das Fragen. (Man spricht deshalb auch vom 2. Fragealter). Jetzt werden auch Fragewörter gebraucht und Wie-Fragen ('Wie' und 'Warum') sind neu dazugekommen. Ihr Kind fragt den lieben langen Tag. Und manchmal haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind nicht nur nach Neuem fragt. Es fragt scheinbar um des Fragens willen. Ihr Kind will Sie aber nicht ärgern, sondern sich nur vergewissern, dass seine Vorstellungen auch richtig sind.

Was Ihr Kind schon verstehen kann

Nun werden die Zusammenhänge, die Ihr Kind verstehen kann, immer komplexer. Es kann Geschichten verfolgen, wenn sie durch passende Bilder unterstützt werden. Am besten wird das verstanden, was sich auf die Gegenwart und die Wirklichkeit bezieht.

Sprache lernen ... im Gespräch

Das Sprachverhalten der Eltern verändert sich in dem Maße, in dem das Sprachvermögen des Kindes Fortschritte macht. Mit großer Geduld beantworten sie in diesem Alter die unendlichen Fragen ihrer Kinder. In ihren Rückmeldungen bestätigen sie die richtigen Anteile in den Äußerungen, indem sie diese wiederholen. Andrerseits bieten sie neuen Lernstoff an, indem sie die Äußerungen des Kindes erweitern. Wenn ein Kind beispielsweise erzählt: 'da kommt ein Laster', könnte die Mutter fortführen 'ja, da kommt der Laster, der immer den Müll abholt.

Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie